Eiswürfelkunde

Kalte Getränke sind auf einer Party oder in der Gastronomie unverzichtbar, besonders wenn es heiß ist. Denn wer will schon ein lauwarmes Bier oder einen warmen Cocktail trinken? Barkeeper wissen das und sind sich einig: Wenn die Eiswürfel ausgehen, ist das wie ein Todesstoß für das Geschäft.

Doch nicht alle Eiswürfel sind gleich. Obwohl sie in erster Linie dazu dienen, Getränke zu kühlen, kommen sie in vielen verschiedenen Formen und Größen zum Einsatz, um unterschiedliche Zwecke zu erfüllen. In Bars, Küchen und anderen Bereichen gibt es eine Vielzahl von Eisarten, die ihren eigenen Nutzen haben.

In diesem Blog-Eintrag werden wir Ihnen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Eisarten erklären. Denn wer weiß, vielleicht haben Sie bisher immer nur Standard-Eiswürfel verwendet und verpassen dabei die Vorteile anderer Eissorten. Lernen Sie mit uns die Welt des Eises kennen!

In diesem Blog-Beitrag geht es um die Qualität von Eiswürfeln und wie sie sich auf das Trinkerlebnis auswirken können.
Während die Wahl der Form in erster Linie eine ästhetische Entscheidung ist, spielt die technische Qualität eine viel wichtigere Rolle.
Die Temperatur der Eiswürfel und ihr Oberflächen-Volumen-Verhältnis sind zwei entscheidende Faktoren für die Qualität von Eiswürfeln.

Eis, das doppelt gefrostet wurde, hat den Vorteil, dass es weniger Schmelzwasser abgibt. Dies liegt daran, dass die Temperatur der Würfel sehr niedrig ist und sie noch nicht mit Wasser benetzt sind.
Größere Eiswürfel schmelzen langsamer und verwässern daher weniger, während kleinere Eiswürfel schneller kühlen, aber auch schneller schmelzen und somit mehr Verwässerung verursachen.

Solide Voll-Eiswürfel haben im Vergleich zu hohlen Eiswürfeln eine kleinere Oberfläche, was ebenfalls zu weniger Schmelzverlusten führt. Deshalb verwässern Hohlkegel bspw. wesentlich mehr als massive Eiswürfel. 

Wenn es um die Qualität von Eiswürfeln geht, ist es also wichtiger, auf die technischen Eigenschaften zu achten als auf die Form.

 Verwässerung ist nicht immer ein unerwünschter Effekt, insbesondere wenn es darum geht, die Aromen von Getränken zu betonen. Durch kontrollierte Verdünnung (auch bekannt als Dilution) können Drinks abgerundet und geschmacklich verbessert werden. Diese Technik ist insbesondere bei Whisky-Liebhabern beliebt, die oft eine Pipette verwenden, um ihre edelsten Tropfen zu verdünnen, anstatt sie auf Eis zu servieren. Auch das Mixen von Cocktails im Shaker führt zwangsläufig zu einer gewissen Verwässerung.

Manche Cocktails erfordern jedoch größere Mengen an Wasser. Wenn ein Drink zum Beispiel aus hochprozentigen Spirituosen und intensiven Aromen besteht, wie bei einem klassischen Mojito oder Caipirinha, wird Crushed Ice hinzugefügt, um eine größere Verdünnung zu erreichen. Dadurch wird das Getränk nicht nur voluminöser, sondern der Alkoholgehalt wird auch etwas gemildert.

 Eiswürfel sind ein wesentlicher Bestandteil bei der Herstellung von Cocktails. Doch wusstest du, dass sie nicht nur für die Kühlung des Getränks sorgen, sondern auch für den nötigen Unterdruck, um das Auslaufen der Flüssigkeit beim Schütteln zu verhindern? Im Boston-Shaker wird das Eis kräftig geschüttelt, während im Rührglas der Cocktail mit einigen Eiswürfeln gerührt wird und anschließend abgeseiht wird, wenn keine starke Kühlung erwünscht ist.

Wusstest du auch, dass Eiswürfel ihre Umgebung nicht technisch kühlen? Tatsächlich entziehen sie beim Schmelzen Wärmeenergie aus ihrer Umgebung. Wenn du also das nächste Mal einen Cocktail genießt, denke daran, wie wichtig die Eiswürfel bei seiner Herstellung waren.

 Die unterschiedlichen Formen von Eiswürfeln haben unterschiedliche Eigenschaften und eignen sich für verschiedene Anwendungen. Der wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Eiswürfel ist der (massive) Würfel, der besonders gut für das Mixen im Shaker oder im Rührglas geeignet ist, da er den Cocktail nur wenig verwässert. Auch zur Kühlung von Getränken im Gästeglas sind sie aufgrund ihrer geringen Verwässerung häufig die erste Wahl.

Kegel und Zylinder sind in ihrer Popularität nur knapp hinter den Würfeln und werden oft aufgrund persönlicher Vorlieben gewählt. In massiver Form sind sie jedoch vergleichsweise selten anzutreffen.

Hohlkegel haben aufgrund ihrer Aussparung eine größere Oberfläche als massive Eiswürfel. Obwohl sie das Getränk etwas schneller abkühlen, schmelzen sie auch schneller und bringen somit eine größere Verwässerung mit sich. Allerdings frieren sie bei der Herstellung auch schneller durch und werden deshalb ausschließlich zur Kühlung im Gästeglas verwendet.

 Eine der bekanntesten Formen ist Crushed Ice, das durch Zerbrechen von Eis oder durch spezielle Verfahren hergestellt wird. Diese Form wird häufig in Cocktails wie Coladas oder Juleps verwendet, da es am meisten verwässert ist. Die verschiedenen Bezeichnungen wie Nugget-Eis, Cubelet-Eis oder Flocken-Eis kommen von unterschiedlichen Herstellungsverfahren und Korngrößen.

Der Hersteller Hoshizaki definiert die verschiedenen Typen von Crushed Ice wie folgt: Cubelet-Eis besteht aus 90% Eis und 10% Restwasser, Nugget-Eis aus 88% Eis und 12% Restwasser und Flocken-Eis aus 70% Eis und 30% Restwasser. Diese Eisarten eignen sich perfekt für Cocktails, Buffets oder zum Abkühlen von Frischeprodukten im medizinischen Bereich.

Blockeis ist massives Eis und wird oft in Form von Blöcken geliefert, die Barkeeper selbst in Eiswürfel oder Kugeln schneiden können. Crescenteiswürfel haben eine einzigartige sichelförmige Form, die maximale Befüllung von Behältern und das Einstecken von Flaschen erleichtert.

Eisschnee, Schabeis, Scherbeneis oder Shaved Ice entstehen durch das Abschaben von dünnen Eisschichten von gekühlten Walzen. Diese Produkte haben eine feine und cremige Konsistenz und eignen sich perfekt für Smoothies, Slushes oder Shakes.

Ob für Cocktails, Buffets, medizinische Zwecke oder zum Abkühlen von Frischeprodukten – es gibt eine Vielzahl von Eisarten, die für verschiedene Zwecke und Anwendungen verwendet werden können.

AUTOR: Misel Bosancic (Ice Qube Gründer)